Internet - Marktplatz spart Geld
Beinahe täglich geben Unternehmen oder ganze Branchen bekannt, ihren Einkauf ins Internet zu verlagern oder elektronische Marktplätze zu gründen.
Solche Online-Marktplätze für Geschäfte zwischen den Unternehmen sollen die Einkaufs- und Verkaufskosten senken.
Was für Automobilhersteller, Chemieunternehmen oder Fluggesellschaften sinnvoll ist, gilt auch für den kleinen und mittelständischen Unternehmer.
Während die meisten Vorstände der großer Gesellschaften inzwischen überzeugt sind, daß sich die Zukunft ihrer Unternehmen auf den elektronischen Marktplätzen im Internet entscheidet, sind kleine und mittelständische Unternehmen noch zu zögerlich.
IBM hat in den vergangenen Jahren einen der größten Internet-Marktplätze der Welt aufgebaut, wickelt seinen eigenen Einkauf mit über 12.000 Lieferanten in 24 Ländern der Welt hierüber ab und spart dabei weit über 250 Mio US$ im Jahr bei einem Einkaufsvolumen über dieses Netz von 13 Milliarden US$.
Von diesem Unternehmen wird die Auffassung vertreten, daß sich der Aufbau eines Marktplatzes im Internet in der Regel bereits nach einem Jahr amortisiert.
Der Marktplatz sollte so organisiert werden, daß er einerseits eine Business-to-Business-Lösung (B2B) bietet, aber auch einen Verkauf oder eine Dienstleistung mit Endverbrauchern ermöglicht (E-Commerce).
Durch den Einsatz von B2B glauben Experten, daß beispielsweise pro Automobil eine ****Ersparnis von bis zu 4.000 Euro erzielt werden kann; daran erkennt man, wie groß das Einsparpotenzial in diesem Bereich ist.
Die Kostensenkungen ergeben sich vor allem aus der Senkung der Prozeßkosten im Unternehmen, weniger aus einer Verringerung der Einkaufspreise; dabei gilt: je komplexer das Produkt, desto größer die Kostensenkung.
Nicht zuletzt lassen sich Zwischenlager und die Ausschußquote senken, ferner natürlich der Zeitaufwand, der für die Bearbeitung einer Bestellung anfällt und die damit im Zusammenhang stehenden Personalkosten.
Mitunter gehen Unternehmen soweit, bei ihren Bestellkunden und Auftraggebern geeignete technische Einrichtungen zu schaffen, beispielsweise Internetanschlüsse und die leichte Auffindbarkeit der Bestellseite beim Auftraggeber einzurichten.
In der Anfangszeit der Einrichtung eines elektronischen Marktplatzes sind derartige Pilotanwendungen durchaus sinnvoll, weil sie dem Unternehmer mit den konkreten Schwierigkeiten einer Umsetzung seiner Vorstellungen in der Praxis konfrontieren.
Bei den elektronischen Marktplätzen gibt es derzeit zwei unterschiedliche Kategorien: die eine Kategorie ermöglicht die tatsächliche Bestellung online, die Abbuchung vom Lager und die Versendung der Ware oder Bestellung der Dienstleistung. Dieser Form wird die Zukunft gehören.
Noch weit verbreitet sind fiktive Bestellungen auf einem separat vom Unternehmen gehaltenen Rechner, die dazu führen, daß die bestellten Produkte oft nicht oder nicht rechtzeitig oder nicht in der gewünschten Anzahl zur Verfügung gestellt werden, weil keine Online-Verbuchung mit dem Warenwirtschaftssystem des Unternehmens durchgeführt wird. Hier handelt es sich aus unserer Überzeugung um aussterbende Übergangsformen, keiner sollte darauf mehr Zeit und Mühe verwenden.